Formulierungstips

Hier finden sich Vorschläge und Hinweise zu typischen Formulierungen, deren Umsetzung ins Englische häufig Probleme bereitet. Die hier genannten Fehler fallen im allgemeinen aber erst dann unangenehm auf, wenn sie im Text des Öfteren auftreten.

»beenden«
»vergrößern«
»schon«
»durch«
»um zu«
»im wesentlichen«
»und«
»einfach«
»nur«
»realisieren«
»konkret«
»regulär«
»praktische Erfahrung«
Angelsächsische und lateinische Worte
Political Correctness
Schrittweise Handlungsanweisungen
»beenden«

Eine der beliebtesten Übersetzungen für »beenden« ist »to finish«. Allerdings bezeichnet »to finish« nur das Beenden im Sinne von »zu Ende führen«. So universell einsetzbar wie das deutsche »beenden« ist das Wort nicht. Im folgenden ein paar Beispiele, wie man »beenden« übersetzen kann, und wann welche Übersetzung am geeignetsten ist.

Beispiel: »to finish a program«     -    ein Programm fertigstellen

Beispiel: »to finish an iteration cycle«     -     einen Iterationszyklus bis zum Ende durchlaufen

»to complete« hat einen ähnlichen Bedeutungswert wie »to finish«, der Aspekt der vollständigen Ausführung bis zum geplanten Ende wird aber noch stärker betont.

»to stop« bedeutet »beenden«, »anhalten«. Dieses Anhalten kann sowohl ein vorübergehendes Anhalten sein, als auch eine endgültige Beendigung. Hier muß gegebenenfalls der Kontext Klarheit schaffen. Ebenso sagt »to stop« nichts darüber aus, ob der Vorgang vollständig zu Ende geführt wurde oder ob er abgebrochen wurde.

Beispiel: »to stop a program«     -    ein Programm anhalten

Beispiel: »the iteration process stops«     -    der Iterationsprozeß hält an

»to terminate« bedeutet »beenden«. Dies ist immer eine endgültige Beendigung. Ebenso wie »to stop« sagt »to terminate« nichts darüber aus, ob der Vorgang vollständig zu Ende geführt wurde oder nicht. »to end« bedeutet das Gleiche wie »to terminate«, ist aber etwas weniger formell.

Beispiel: »to terminate a process«     -    einen Prozeß beenden

Beispiel: »the iteration process terminates«     -    der Iterationsprozeß endet

»to abort« bedeutet »abbrechen«. Hier wird klargemacht, daß der Vorgang nicht zu Ende geführt wurde, und daß das ursprünglich angestrebte Ziel nicht erreicht wurde.

Beispiel: »to abort a process«     -    einen Prozeß abbrechen

Beispiel: »the iteration process aborts«     -    der Iterationsprozeß bricht ab (bzw. schlägt fehl), zum Beispiel weil die Zeit überschritten wurde

»to cancel« bedeutet ähnlich wie »to abort« »abbrechen«. Anders als »to abort« bezieht es sich eher auf das Abbrechen eines Vorganges, bevor dieser richtig begonnen hat (im Sinne von stornieren). Allerdings werden auch von Muttersprachlern die beiden Varianten nicht immer so genau unterschieden. Als Übersetzung für das deutsche »beenden« eignet sich »to cancel« eher selten.

Beispiel: »to abort a flight«     -    einen Flug abbrechen (nachdem das Flugzeug schon in der Luft war)

Beispiel: »to cancel a flight«     -    einen Flug stornieren

Ein Programm beenden im Sinne von »ein Programm verlassen« wird am besten mit »to quit a program« oder »to leave a program« übersetzt.

»vergrößern«

Im Englischen gibt es für »vergrößern« verschiedene Varianten, die jeweils vorwiegend für bestimmte Fälle verwendet werden. Ein so universelles Wort aus der gehobenen Ebene wie das deutsche »vergrößern« kennt das Englische nicht. Wie üblich gibt es auch hier wieder weite Bereiche, in denen sich die Bedeutungen der Varianten überlappen und mehrere von ihnen verwendet werden können. Die Regeln sind also nur als Hilfestellungen und nicht als feste Vorschriften zu verstehen.

»to enlarge« bedeutet überwiegend räumliches Vergrößern, auch im übertragenen Sinne räumlich.

Beispiel: »to enlarge an area«     -    ein Gebiet vergrößern

Beispiel: »to enlarge a database«     -     eine Datenbank vergrößern

»to increase« wird vorzugsweise im Zusammenhang mit meßbaren Werten verwendet.

Beispiel: »to increase the storage capacity«     -    die Speicherkapazität vergrößern

Beispiel: »to increase the throughput«     -    den Durchsatz vergrößern

»to extend« und »to expand« werden besonders oft im Zusammenhang mit einer abstrakten Vergrößerung verwendet.

Beispiel: »to extend the application range of an algorithm«     -     den Anwendungsbereich eines Algorithmus vergrößern

Beispiel: »to expand the product range«     -    die Produktpalette vergrößern

Optisches Vergrößern (z. B. Mikroskop) wird üblicherweise mit »to magnify« übersetzt.

»schon«

Im Deutschen wird »schon« oft als Füllwort verwendet, ohne daß es wirklich die Bedeutung des Satzes ändert. In diesen Fällen ist es am besten, es gar nicht mit zu übersetzen. Die häufige und unterschiedslose Verwendung von »already« wirkt in englischen Texten ungeschickt.

Beispiel: »Wenn der Client schon vor dem Server gestartet wird, kann er keine Verbindung aufbauen.«     -     hier ändert das Weglassen des »schon« nichts am Satz, daher bleibt es unübersetzt: »If you start the client before the server, it will be unable to connect.«

Beispiel: »Wenn der Client die Begrüßungsmeldung anzeigt, hat er sich schon mit dem Server verbunden.«     -     hier kommt es darauf an, was genau man damit aussagen will; soll der Leser speziell darauf hingewiesen werden, daß die Verbindung eher aufgebaut wird, als er möglicherweise denkt, ist ein »already« angebracht: »When the client shows the welcome message, it has already connected to the server.«. Soll ihm nur einfach die Tatsache der erfolgreichen Verbindungsaufnahme mitgeteilt werden, ohne Nebenabsichten, läßt man das »already« besser weg.

Es gibt noch weitere Möglichkeiten, »schon« zu übersetzen:

Beispiel: »Wir haben schon sechs Rechner installiert.«
»We have installed already six computers.«     -     die Verwendung von »already« deutet im Hintergrund mit an, daß es besser läuft als erwartet
»We have installed six computers by now.«     -     hier wird einfach nur festgestellt, daß bis jetzt sechs Rechner installiert wurden; ob das besser oder schlechter als erwartet ist, wird nicht gesagt

Beispiel: »Schon drei gleichzeitige Abfragen bringen die Datenbank zum Absturz.«     -     hier wird »schon« im Sinne von »gerade mal« verwendet
»Only three concurrent queries will crash the database.«

Beispiel: »Schon das Betrachten der Webseite im Browser infiziert den Rechner.«
»Only viewing the Web page in the browser will infect the computer.«

»durch«

»durch«, im Sinne von »vermittels« wird gerne mit »by means of« übersetzt. Allerdings ist diese Wortgruppe eher mit deutschen Wortgruppen wie »durch den Einsatz/die Verwendung von« zu vergleichen, die das, was danach kommt, besonders hervorheben. Ersetzt man in einem deutschen Text alle »durch« (die im genannten Sinne verwendet werden) durch eine solche Wortgruppe, klingt der Text ziemlich seltsam und unmotiviert geschwollen. Gleiches gilt auch für die durchgehende Verwendung von »by means of« in englischen Texten.

Eine einfache Lösung ist die Verwendung von »through«, wenn nichts besonders hervorgehoben werden soll.

Beispiel: »Through the IR sensors, the computer can detect heat sources.«

Etwas eleganter und technischer ist die Umformulierung mit Hilfe von Worten wie »enable«.

Beispiel: »The IR sensors enable the computer to detect heat sources.«

Beispiel: »By means of the optimization stage, the compiler can increase the SPEC performance by 20 percent.«     -     durch die Verwendung des »by means of« wird unterschwellig auch noch einmal das Vorhandensein einer solchen Optimierungsstufe hervorgehoben.

»um zu«

»um zu« zur Bezeichnung eines Zwecks kann im Englischen mit einem einfachen »to« oder mit der erweiterten Variante »in order to« übersetzt werden. Dabei wird die zweite Variante dann eingesetzt, wenn der Autor die Aussage etwas hervorheben oder betonen möchte. Wenn im Text dagegen unterschiedslos immer »in order to« verwendet wird, ohne daß es wirklich einen Grund für die Hervorhebung gibt, klingt das Ganze am Ende deplaziert.

Beispiel: »To apply the changes, press Apply or OK.«     -     hier wird einfach nur ein Fakt mitgeteilt

Beispiel: »In order to apply the changes without closing the dialog, press Apply.«     -     hier möchte der Autor den Leser gezielt auf diese Möglichkeit hinweisen, da sie an dieser Stelle vielleicht eine Besonderheit darstellt.

»im wesentlichen«

»im wesentlichen« wird am besten mit »essentially« übersetzt. Das oft verwendete »basically« kann zwar auch diese Bedeutung haben, klingt aber eher salopp oder bedeutet manchmal etwas anderes, als man eigentlich erwartet.

Beispiel: »an essentially efficient algorithm«     -     »ein im wesentlichen effizienter Algorithmus«

Beispiel: »a basically efficient algorithm«     -     »ein verdammt effizienter Algorithmus«; »basically« ist auch ein umgangssprachlicher Ausdruck für »sehr«, ähnlich dem deutschen Wort »verdammt«

»und«

Es kommt des öfteren vor, daß ein einfaches »und« mit »as well as« anstelle von »and« übersetzt wird, in dem Glauben, daß dies eine höhere Stilebene sei. Der tatsächliche Unterschied ist aber ähnlich dem, der zwischen »durch« und »by means of« besteht. »as well as« trennt das, was danach folgt, etwas stärker ab als »and« und hebt es gleichzeitig hervor. Es wird zum Beispiel verwendet, um Optionen aufzulisten, die der Leser vielleicht so nicht erwartet, oder die inhaltlich nicht so richtig in eine vorhergehende Aufzählung passen. Das reihenweise Ersetzen von »and« durch »as well as« hat im Englischen eine ähnliche Wirkung wie das entsprechende Ersetzen von »und« durch »ebenso wie« in deutschen Texten.

Beispiel: »Modern Windows versions are multi-user, multi-tasking, and multi-threaded operating systems, as well as multi-security-holed systems«     -     hier paßt der letzte Punkt nicht so recht in die Liste der anderen drei, deswegen ist »as well as« O. K.

»einfach«

»einfach« wird oft mit »just« übersetzt. In dieser Bedeutung ist »just« jedoch eher umgangssprachlich und sollte entweder ganz weggelassen werden (wenn dem Leser auch so klar wird, daß etwas ganz einfach geht) oder durch einen formelleren Ausdruck ersetzt werden, wie zum Beispiel »simply«. Insbesondere wirkt es störend, wenn es in einem formellen Text häufig vorkommt.

Beispiel: »When you have finished editing the database, just exit the front end. This will automatically trigger a Commit«    -    hier wurde eine Vereinfachung in der Handhabung eingebaut, die entgegen der normalen Vorgehensweise in anderen Anwendungen funktioniert, bei denen man üblicherweise erst manuell die Änderungen speichern oder bestätigen muß. Darum ist der Hinweis auf die Einfachheit O. K., wird aber besser als »…, simply exit the front end. …« formuliert.

Beispiel: »To change the properties of an element, just double-click its representation on the diagram«    -    hier kann man das »just« nach dem Komma einfach weglassen, da der Leser selber sieht, daß es einfach geht, und er auch keine spezielle Erwartungshaltung zur Vorgehensweise hat

»nur«

Ähnlich umgangssprachlich wie bei »einfach« ist die Verwendung von »just« als Ersatz für »only«. Wer sich nicht sicher ist, ob diese Verwendung von »just« stilistisch in den Text paßt (was bei technischen Texten eher selten der Fall ist), sollte beim »only« bleiben.

»realisieren«

»realisieren« im Sinne von »umsetzen« kann auf verschiedene Arten übersetzt werden. Oft wird von deutschen Muttersprachlern »to realize« verwendet, was jedoch nicht immer die erste Wahl ist. Eine in vielen Fällen bessere Übersetzung ist hier »to implement« (umsetzen) oder »to carry out« (durchführen).

»to realize« ist am ehesten mit dem deutschen »verwirklichen« zu vergleichen. Bei diesem Wort schwingt im Hintergrund mit, daß etwas besonders Schwieriges oder besonders Erstrebenswertes realisiert wird, und daß der Leser auch darauf hingewiesen werden soll. Verwendet man dieses Wort, sollte das Besondere auch für den Leser ersichtlich bzw. erahnbar sein. Für ein neutrales »umsetzen« oder »durchführen« sind dagegen die anderen Varianten vorzuziehen.

Es gibt zwischen den Worten eine breite Grauzone, in welcher jeweils mehrere Varianten verwendet werden können. Ebenso gibt es aber auch Fälle, bei denen nur eine richtig ist, und die anderen entweder komisch klingen oder komplett falsch sind. Hier immer zu wissen, wann was paßt, erfordert ein gutes Sprachgefühl. Solange man sich nicht ganz sicher ist, verwendet man die Worte am besten nur in der hier erklärten strikten Auslegung.

Beispiel: »to realize a dream«    -    einen Traum wahr werden lassen; hier passen die anderen Varianten nicht

Beispiel: »to realize a database system with a guaranteed uptime of 99.999 percent«    -    eine so hohe garantierte Verfügbarkeit ist nicht selbstverständlich; hier kann sowohl »to realize« als auch »to implement« verwendet werden, je nachdem, ob man die Leistung etwas herausstellen möchte oder nicht

Beispiel: »to implement a database system«    -    das Aufsetzen eines Datenbanksystems an sich ist nichts besonderes

Beispiel: »to carry out a project«    -    neutrale Formulierung für das Durchführen eines Projektes

Beispiel: »to realize a database system in a microcontroller«    -    das ist schon etwas Besonderes, daher »to realize«; ähnlich wie im zweiten Beispiel ginge aber auch »to implement«

Störend wirkt das »to realize« insbesondere dann, wenn es des Öfteren und ohne ersichtliche Motivation anstelle des »to implement« verwendet wird.

»konkret«

»konkret« ist, ähnlich dem »schon«, ein Wort, das im Deutschen oft nur als Füllwort verwendet wird, ohne daß es die Bedeutung des Satzes tatsächlich nennenswert beeinflußt. In solch einem Fall läßt man das Wort im Englischen am besten weg.

Beispiel: »das Programm hat drei konkrete Anwendungsmöglichkeiten«    -    das Weglassen des Wortes »konkrete« würde den Sinn der Aussage nicht wesentlich ändern, darum weglassen: »the program has three possible uses«

Beispiel: »the program was designed for a concrete use«    -    »das Programm wurde speziell für einen ganz bestimmten Einsatzzweck konzipiert»

Beispiel: »a concrete plan«    -    ein konkreter, fest umrissener Plan, der sich wahrscheinlich schon der Umsetzungsphase nähert (oder sogar schon umgesetzt wird)

Für »konkret« im Sinne von »greifbar« bietet sich auch »tangible« an.

Beispiel: »no tangible results«    -    »keine konkreten / greifbaren Ergebnisse«

»regulär«

Oft wird als Übersetzung einfach »regular« verwendet. Im technischen English ist jedoch eine der Hauptbedeutungen (wenn nicht sogar die Hauptbedeutung) dieses Wortes »regelmäßig«, insbesondere im zeitlichen Sinne. Das deutsche »regulär« hat diese Bedeutung nur in speziellen Zusammensetzungen, wie zum Beispiel »eine reguläre Zugverbindung«. Will man »regulär« im Sinne von »normal« übersetzen, verwendet man besser Worte wie »normal«, »ordinary« oder »standard«. Auf diese Weise vermeidet man Mißverständnisse, die auftreten können, wenn aus dem Kontext nicht hinreichend klar wird, daß nicht »regelmäßig« sondern »normal« gemeint ist.

Beispiel: »regular intervals« sind regelmäßig wiederkehrende Zeitabstände und keine normalen Intervalle, es sei denn es wurde vorher irgendwie klargemacht, das die Bedeutung vom Gewohnten abweicht

Etwas anderes ist es, wenn der Kontext klar macht, daß »regular« im vorliegenden Fall »normal« bedeutet, zum Beispiel in einer feststehenden Redewendung oder Bezeichnung.

Beispiel: »regular gasoline« ist im Amerikanischen der Name für das Normalbenzin (und nicht für ein Benzin, das, einmal getankt, regelmäßig wiederkehrt)

»praktische Erfahrung«

»Praktische Erfahrung« ist im Deutschen eine feststehende Formulierung. Da es im Gegensatz dazu so etwas wie »theoretische Erfahrung« eigentlich nicht gibt, läßt man im Englischen das »praktisch« meist besser weg (d. h. einfach nur »experience«). Sinnvoll ist es nur dann, wenn man explizit den Gegensatz zu, zum Beispiel, theoretisch erworbenen Kenntnissen oder Erfahrungen aus Trockentests herausstellen möchte.

Beispiel: »We have a lot of experience with databases.«   -   hier ist ohnehin jedem klar, das man praktische Erfahrungen meint

Beispiel: »We do not have any practical experience with the system, only computer simulations.«   -   hier kommt es auf den Gegensatz an

Angelsächsische und lateinische Worte

Im Englischen gibt es zwei Hauptgruppen von Worten: Worte, die aus den ursprünglichen Sprachen der Angeln und der Sachsen herrühren und Worte, die später, insbesondere im Mittelalter, aus dem Lateinischen hinzugekommen sind. Bis heute gibt es, insbesondere für Verben und Adjektive, jeweils zwei Varianten, die das gleiche bedeuten, aber stilistisch anderen Ebenen angehören. Dabei sind die angelsächsischen Worte eher der Allgemein- und Umgangssprache zuzuordnen, während die lateinischen eher der gehobeneren, insbesondere auch technischen Stilebene angehören. Damit sind die lateinischen Varianten für technische Texte oft die bessere Wahl.

Es gibt ein paar Kriterien, die darauf hinweisen, zu welcher Gruppe ein Wort gehört. Eine Faustregel lautet: Je länger desto lateinischer. Die angelsächsischen Worte bestehen meist aus einer oder zwei Silben (z. B. »to go«, »enough«), während die lateinischen Worte oft aus zwei oder mehr Silben bestehen (z. B. »sufficient«). Ein weiteres Indiz für das Vorliegen eines angelsächsischen Wortes ist, wenn das Prädikat des Satzes aus einem einsilbigen Verb und einem Adverb besteht (z. B. »to put off«). Dies ist eine typisch angelsächsische Konstruktion. Ein Hinweis auf einen lateinischen Ursprung ist es dagegen, wenn es ein fast identisches Wort auch im Deutschen (oder noch besser im Französischen oder in einer anderen romanischen Sprache) gibt, wie zum Beispiel »to configure« und »konfigurieren«.

Beispiele:
Angelsächsisch Lateinisch Deutsch
to put off a release to postpone a release eine Freigabe verschieben
to set up a server to install/configure a server einen Server installieren/einrichten
to go back to return zurückkehren
a dialog comes up a dialog appears ein Dialog erscheint
big enough sufficiently large groß genug
it can be that it is possible that es ist möglich, daß
to need administrator privileges to require administrator privileges Administratorrechte erfordern

Zuverlässig zu wissen, wann welche Variante in technischen Texten vorzuziehen ist, erfordert ein ausgeprägtes Sprachgefühl (und Fachkenntnis) für diesen Texttyp. Selbst Muttersprachler haben hier teilweise ihre Schwierigkeiten, so wie auch nicht jeder Deutsche notwendiger Weise stilistisch gute deutsche technische Texte schreiben kann. Trotzdem gibt es ein paar Anhaltspunkte, wann was verwendet werden kann oder sollte:

Political Correctness

Political Correctness in technischen Texten bezieht sich vor allem auf die Verwendung geschlechtsneutraler Berufs- und anderer Personenbezeichnungen. Dieses Thema wird, insbesondere in den USA, sehr kontrovers diskutiert. Ähnlich wie die deutsche Schreibweise mit »-Innen« (»AdministratorInnen« usw.) hierzulande nicht unbedingt bei allen Leuten auf Gegenliebe trifft, werden auch im Englischen die verschiedenen Empfehlungen zu diesem Thema sehr unterschiedlich angenommen.

Im folgenden sind ein paar Regeln aufgelistet, mit dem Ziel, daß man sich im Durchschnitt so wenig wie möglich in die auf diesem Feld reichlich vorhandenen Nesseln setzt. Für einen Nichtmuttersprachler ist es am besten, zu demonstrieren, daß man sich des Problems bewußt ist (und damit gleichzeitig auch zu zeigen, daß man nicht hinter dem Mond lebt), sich aber hierbei auch nicht zu sehr aus dem Fenster zu lehnen, da es schwierig ist, die Wirkung dieser verschiedenen Empfehlungen beim konkreten Zielpublikum genau abzuschätzen.

Die folgenden Empfehlungen sollte man mit Vorsicht behandeln. Sie sind nicht unbedingt gängig und können den Leser verwirren, insbesondere wenn er kein englischer Muttersprachler ist. Auch wenn man diese Empfehlungen selbst besser nicht aktiv verwendet, ist es sinnvoll, sie zu kennen, um sich nicht selbst verwirren zu lassen.

Schrittweise Handlungsanweisungen
Das Formulieren schrittweiser Handlungsanweisungen bereitet gelegentlich Schwierigkeiten. Darum hier drei Beispiele:
Mehrere sehr kurze Schritte können in ein paar Sätzen zusammengefaßt werden »To set up a new database, select New from the File menu, open in the appearing dialog the Set Up tab, enter the required information, and confirm with OK. After that, the database will appear in the Active Databases window and you can use the Database Administration dialog to specify additional settings. To open this dialog from the Active Databases window, double-click the entry of the database or select the entry and press the Configure button.«
Schrittfolgen, die aus nicht mehr als etwa drei bis vier kurzen Schritten bestehen, können auch als Liste im laufenden Text gesetzt werden »Follow these four steps to set up a new database: (1) press New on the toolbar, (2) select the database type, (3) specify the path for the physical file, and (4) confirm with OK
Ist die Beschreibung der Schritte länger, sollten am besten abgesetzte Listen verwendet werden. Listen sind übersichtlicher, man findet sie leichter in der Textwüste, wenn man mal nur diese Anweisungsfolge braucht, und man vermeidet das krampfartige Zusammenbauen solcher Folgen mit Konstruktionen wie »First.... Next.... Then.... Thereafter.... After that....« usw. »Steps for creating a new database:
  1. From the File menu, select New -> Database to open the New Database dialog
  2. Open the Set Up tab in the dialog
  3. In the field GUI Name, enter the name that will identify your database in the GUI
  4. In the field ID, enter the unique ID that will identify your database to the database engine
  5. Activate the checkbox Attach to Engine, if you want to make the database immediately available
  6. Confirm with OK to create the database or abort the creation with Cancel«
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